Bergbau-Stempel bei Create A Smile - eine besondere Kooperation
Hallo ihr Lieben!
Hier gibt's spannende Neuigkeiten! Viele von euch haben es durch Instagram oder bei unserem Nikolaus-Shopping schon mitbekommen: Der Bergbau zieht in die Create A Smile Regale ein.
Bei uns im Online-Shop gibt es ab dem 15.12.2023 ein Special-Edition Stempelset mit niedlichen Bergbau-Figuren, Bergbau-Symbolen und passenden Texten, für das wir mit einem lokalen Künstler zusammen gearbeitet haben: Uwe Wobser.
Wer mich kennt weiß, dass ich voller Stolz all unsere Produkte selbst zeichne. Deshalb ist bei uns alles aus einem (stilistischen) Guss und einzigartig - das ist mir wichtig, deshalb kaufe ich auch keine Motive ein. Entsprechend arbeiten wir eigentlich nicht mit externen Künstlern zusammen.
Aber als Uwe zu uns ins Studio kam, mit seiner Mappe voller Motive unter'm Arm und seiner eigenen Bergbau-Geschichte im Gepäck ahnte ich: Das könne eine gute Idee sein.
Ich fand nicht nur die Idee schön, mit einem lokalen Künster (Uwe kommt nämlich aus Duisburg) zusammen zu arbeiten... Ich fand vielmehr, dass ein Thema wie Bergbau, das unseren Ruhrpott so sehr geprägt hat und weiterhin prägt, bei uns einfach nicht fehlen darf. Nicht ohne Grund habe ich unsere Dialekt-Stempel Serie damals mit der "Ruhrpott-Liebe" gestartet - ich wollte damals Stempel aus dem Pott, für den Pott. :)
Da Uwe selbst früher im Bergbau (übertage) gearbeitet hat war mir auch schnell klar: Er kann das Leben und die Stimmung am Stollen mit seinen Motiven viel besser einfangen, als ich das je könnte. Also haben wir uns im Team besprochen und waren uns einig: Wir müssen hier eine Ausnahme machen und mit Uwe eine Special Edition raus bringen.
Jetzt wird es Zeit, dass IHR das Gesicht hinter diesen Stempeln kennen lernt, deshalb habe ich Uwe zum Interview eingeladen:
C: Ich freue mich, dass du unser erster Interview-Partner auf dem Blog bist. In Kürze hängen einige Deiner Bergbau-Illustrationen bei uns als Stempel im Regal. Ich weiß noch, dass ich bei meinen ersten Stempeln ziemlich aufgeregt war. Wie geht es dir denn?
U: Ich muss ehrlich gestehen, dass, nachdem du dich entschlossen hattest einige meiner Motive als Stempel herauszubringen, ich erstens glücklich und zweitens tatsächlich aufgeregt war, diese als Stempelset in Händen halten zu dürfen. Und was mich am meisten berührt, ist die Wertschätzung meiner Arbeiten. Dafür danke.
C: Vielleicht erzählen wir einmal kurz, wie es dazu kam: Am ersten geöffneten Mittwoch nach unserer Eröffnungsfeier kamst Du ins Studio geschneit mit einer Mappe unter'm Arm und der Idee, einige deiner Motive als Stempel umzusetzen. Meine erste Reaktion war, dass wir eigentlich nie mit externen Illustratoren zusammen arbeiten. Deine Geschichte und auch der Bezug zum Ruhrgebiet haben mich aber relativ schnell umdenken lassen. Erzähl doch mal wie du mit dem Zeichnen angefangen hast und weshalb der Bergbau in deinen Zeichnungen eine besondere Rolle spielt.
U: Gezeichnet habe ich schon solange ich denken kann. Nach Erzählungen meiner Eltern habe ich als Kindergartenkind für alle die es wollten und auch für die es nicht wollten ;-) kleine Bildchen angefertigt. Vor allem für Geburtstage haben meine Buntstifte gequalmt.
Später in der Schule wurden meine Zeichnungen immer sicherer und man erkannte schon etwas. Irgendwann fing ich an meine Lehrer auf's Korn zu nehmen und kleine Karikaturen anzufertigen, worüber sich die meisten meiner Mitschüler freuten. In meinen Schulheften habe ich den freien Platz mit Zeichnungen verschönert, was meinen Lehrern nicht so gefiel. Ich habe seitdem jeden Gelegenheit zum Zeichnen genutzt.
Ich wollte eigentlich Kunst studieren oder als Grafikdesigner arbeiten. Beides hat leider nicht so geklappt. Dann kam die Bundeswehr und während dessen habe ich meine Frau kennengelernt und wir haben eine Familie gegründet. Unser größtes Glück war die Geburt unserer Tochter. Jetzt hieß es ein festen Job für den Broterwerb zu finden.
So kam es, dass ich im Bergbau auf dem damaligen Bergwerk Nordstern in Gelsenkirchen-Horst im Übertagebetrieb anfing und im Lauf der Jahre verschiedene Stationen durchlief. Aber auch da ließ mich das Zeichnen nicht los. Meistens habe ich dann in der Pause gesessen und gezeichnet. Da ich schon immer ein Faible für die lustige Seite des Lebens hatte und eine besondere Vorliebe für Comics, zeichnete ich Szenen aus dem täglichen allerlei des Bergbaus im Comicstil. Aber immer nur für mich und nie boshaft. Bis Kollegen und Vorgesetzte meine Arbeiten sahen und begeistert waren. So fragte mich im Lauf meines Berufsleben eine immer größer werden Zahl an Leuten nach Zeichnungen. Meistens mit dem Bezug auf den Bergbau. So entstanden für alle möglichen Anlässe (Geburtstage, Jubiläen, Abschiede usw.) Zeichnungen.
C: Wie entstehen denn Deine Motive? Woher nimmst du die Ideen und wie setzt du sie dann um?
U: Meistens entstehen im Gespräch mit meinen Auftraggeberinnen und Auftraggeber vor meinem inneren Auge spontan Bilder, die ich dann zu Papier bringe. Manchmal ist es auch so, dass ich lange herumknobele und mir einfach nichts einfällt. Und dann… auf dem letzten Drücker kommt die Idee und mein Bleistift läuft heiß. Erst entwerfe ich das Motiv mit Bleistift und arbeite es soweit aus bis es mir gefällt. Ich brauche ganz selten Vorlagen. Ich zeichne alles aus dem Kopf. Nur wenn etwas naturgetreu sein soll, suche ich mir entsprechende Motive. Abschließend ziehe ich die Konturen nach, früher mit Tusche, heute mit Fineliner oder auch mit Tinte. Nachdem alles getrocknet ist, radiere ich die Bleistiftlinien aus und lege die Farben an. In der Vergangenheit habe ich viel mit Buntstiften gearbeitet. Heute scanne ich die Zeichnung am Computer ein, bearbeite sie wenn nötig nach und auch die Farbgestaltung findet am Computer statt.
C: Google hat mir verraten, dass es schon mehrere Veröffentlichungen deiner Zeichnungen gab. Wo waren sie bisher überall zu finden?
U: Als Jugendlicher hatte ich mal das Glück, dass von mir 1 Bildwitz veröffentlicht würde. Ich war damals mächtig stolz. Aber etwas bekannter wurde ich, als ich eine Karikatur vom Herkules auf dem Schachtturm der Zeche Nordstern anfertigte. Über Kunst kann man ja geteilter Meinung sein, aber als 2010 der Herkules montiert wurde, haben ein Arbeitskollege und ich uns über diesen amüsiert und auch gelästert: "Der erinnert ja an King Kong." Und mit diesen Worten hatte ich dann ein Bild vor Augen. Als dann noch die WAZ eine Rundfrage an die Bürger von Horst „Wie gefällt ihnen die neue Landmarke auf Nordstern?“ startete, habe ich meine Zeichnung an die WAZ geschickt und diese hat ziemliche Wellen geschlagen. Danach habe ich 2012 einen Kalender mit lustigen aber immer respektvollen Bergbaumotiven entworfen und selbst veröffentlicht. Ich wollte dem Bergbau mit meinen Möglichkeiten ein Denkmal setzten. Der Kalender kam gut an und auch die WAZ hat darüber berichtet..
Danach habe ich noch für den IT-Bereich meines damaligen Arbeitergebers einen Kalender mit Karikaturen zum Thema IT-Sicherheit entworfen. Mich hat auch immer die Arbeit der Feuerwehr beeindruckt und daher beschloss ich, auch über deren Arbeit einen Kalender zu erstellen. Die WAZ hat auch darüber berichtet. Im Jahr 2008 habe ich in Eigenregie einen Comicband „Scherzkekse, bunt – schrill – leicht bekömmlich“ über Books on Demand veröffentlicht. Später erfüllte ich mir noch einen Kindertraum und schrieb und illustrierte ein Kinderbuch mit dem Titel „Florians große Reise“. Ansonsten zeichnete ich gelegentlich Produktkarikaturen für die Firma Klimatherm und immer wieder Grußkarten zu allen möglichen Anlässen für Freunde, Bekannte und auch den Einen und Anderen.
C: Nun also Stempel! Ich freue mich riesig, dass wir bei Create A Smile das mit dir gemeinsam als Special Edition umsetzen dürfen. Wie genau bist du denn auf die Idee gekommen? Du hast ja vermutlich selbst keine riesige Stempelsammlung zu Hause.
U: Ich selbst habe keine Stempelsammlung, aber meine Tochter ist begeisterte Papiergestalterin und ein echter Stempelfan. Ich habe für sie ab und zu Figuren entworfen, die sie dann für ihre Arbeiten nutzte. Aber das war sehr umständlich, Figur scalieren, drucken, ausschneiden und farbig gestalten. Da ist ein Stempel schon praktischer. Irgendwann sagte sie, das es schon eigenartig ist, dass es keine Stempel mit Bergbaumotiven gibt. Und da klingelt es bei mir und ich fragte, was denn eine Stempelfigur ausmacht und wie sie gestaltet sein muss. Yvonne sagt wie aus der Pistole geschossen:“ Wenn die Figur gut ankommen soll, sollte sie niedlich sein.“ Ich war erstmal perplex, denn im Geiste hatte ich schon Bergleute im Kopf, aber niedlich….?!. Trotzdem fing ich an genau solche Figuren zu entwerfen.
C: Wagen wir so kurz vor'm Jahresende mal einen Blick in die Kristallkugel: Hast du schon die nächsten Projekte geplant und Ideen gesammelt, wo du deine Figuren gern sehen möchtest? Was erwartet dich im nächsten Jahr?
U: Ich habe noch so viel Ideen, dafür reicht ein Leben nicht. Ich habe noch einige Ideen für Kurzcomics, natürlich Funnys, denn Lachen ist gesund und dem Chaos in der Welt will ich ein bisschen Freude entgegenstellen. Dann möchte ich noch ein 2.Kinderbuch von Florian schreiben und illustrieren. Meine Grußkarten für alle möglichen und unmöglichen Anlässen zeichnen, Figuren entwerfen und alles das wozu ich Lust habe oder was gerade gebraucht wird. Ich hoffe, dass ich noch lange spontane Ideen und Lust zum Umsetzten habe.
C: Danke, dass du dir die Zeit für meine Fragen genommen hast und auch für die schöne Zusammenarbeit! Ich bin gespannt, was wir von dir noch sehen werden :)
Nun wisst ihr, warum Uwe genau der richtige Kandidat für diese Stempel ist. Die Special Edition ist nur für eine limitierte Zeit zu ergattern, solltet ihr also ein Auge auf die niedlichen Bergmänner geworfen haben, solltet ihr nicht zu lange warten. Am dem 15.12. um 10 Uhr findet ihr sie bei uns im Shop.
Über unsere eher außergewöhnliche Zusammenarbeit hat übrigens auch die WAZ-Berichtet. den Artikel findet ihr hier.